Über mich
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Christoph Riedel, Jg. 1954.
Wissenschaftlich ausgebildet habe ich mich in verschiedenen Studiengängen: Philosophie (Dr. phil., M.A.), Theologie (Dipl.Theol.), Psychologie und Pädagogik. Schwerpunkte bilden dabei das Interesse am Menschen, seinem Dasein, seiner Persönlichkeit, seinem Verhalten und Erleben. Ein zweites Interesse umfasst die Schulung in unterschiedlichen Methoden wissenschaftlicher Arbeit. Grundlagen- und Anwendungswissenschaft versuchte ich in der psychotherapeutischen Arbeit, aber auch in der akademischen Lehre und der Qualifikation von PsychotherapeutInnen zu verbinden.
Die Qualifikation für die Ausübung von Psychotherapie nach dem Heilpraktergesetz, Existenzanalyse und Logotherapie nach V. Frankl, als Fachkraft für Palliative Care, für Koordination im Hospizwesen, als zertifizierter Kursleiter für Letzte Hilfe orientieren sich am Tätigkeitsbereich der 15 letzten Berufsjahre, die psychotherapeutische und hospizliche Arbeit mit Sterbenden und Trauernden. In der psychotherapeutischen Praxis, in der Weiterbildung in Palliative Care und in der Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen bis SS 2021 vermittelte ich psychologische, psychotherapeutische und philosophische Fragestellungen im Themenzusammenhang der Hospizlichen Umsorge und der Einstellung zur persönlichen Sterblichkeit des Menschen.
Etwa 20 Jahre engagierte ich mich im Hospizverein Ingolstadt, unter anderem in der Koordination, in der Supervision und Weiterbildung der ehrenamtlich Tätigen, sowie in der Trauerarbeit mit Angehörigen, die einen Menschen durch Suizid verloren haben. Schwerpunkt dieses Engagegments ist es, die psychotherapeutische Perspektive, die psychologische und philosophische Fachlichkeit in die Hospizarbeit hinein zu vermitteln. Sechs Jahre arbeitete ich psychotherapeutisch im Stationären Hospiz, wo ich etwa 280 sterbende Menschen im letzten Leben begleitete.
Seit 2020 bin ich im aktiven Ruhestand. Verstärkt widme ich mich derzeit der Forschungsarbeit zur Hospizwissenschaft. Meine Hospizexpertise gebe ich in Veranstaltungen und Publikationen weiter.
Neuerdings fokussiere ich verstärkt philosophische Themen: Textforschungen zur Idee eines „Kritischen Pazifismus“ wurden durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine angeregt. Fordert eine derartige vernichtende Aggression militärische Gegenwehr, auch durch solidarische Unterstützung mit Kriegslogistik? Wie wirken Diplomatie und Kriegslogistik aufeinander? Wie sind Diskurse zur Erhaltung des Friedens zu gestalten?
Engagiertes Interesse weckte Judith Butlers Untersuchung „Die Macht der Gewaltlosigkeit“. Butler fügt der ethischen Reflexion in dieser Studie das Merkmal der Betrauerbarkeit ein: „Man hat ein anderes ethisches Verhältnis zu einem Menschen, wenn man einen Sinn für seine Betrauerbarkeit hat.“ (2021, S. 99) Wie kann dieses Merkmal mit dem diskursethischen Prinzip der „gegenseitigen Perspektivenübernahme“ (Habermas, 2009/ Band 3, S. 19) vermittelt werden? Bedarf es dafür eines neuen Kontextes, wie ihn M. Foucault in seiner Vorlesung am Collège des France 1981/82 als „Hermeneutik des Subjekts“ entwarf?
Die verbleibenden Jahre aktiver philosophischer und psychotherapeutisch-logotherapeutischer Forschung geben hoffentlich Gelegenheit, Argumente und Antworten zu diesen Fragen zu skizzieren und zu publizieren.
Kooperationen:
- Prof.Dr. Andreas Heller, Universität Graz/A
- Caritas Hospizbewegung Bozen-Brixen/IT
- GGSD: Ambulante Hospizakademie, Nürnberg
- Palliativzentrum Südbaden, Freiburg
- Audi BKK: Gesundheitsnetzwerk Leben, Ingolstadt