Grundlagenforschung
Hospizwissenschaft forscht, beschreibt und systematisiert die Grundlagen der praktischen Hospizarbeit.
Zentrale Themen zeitgemäßer Hospizarbeit:
- Logotherapeutische Grundlegung der in der Hospizarbeit verbreiteten Menschenbildannahmen (Publikation „Mensch sein im Sterben“ in 2024)
- Philosophische Reflexion der palliativen und hospizlichen Arbeit (Praxis Palliative Care Nr. 58/2023; Nr. 62/2024 [Hospizarbeit als Friedensarbeit])
- Zusammenhang der anthropologischen Grundannahmen (Praxis Palliative Care Nr.54/2022 [Grenzen des Sagbaren]; Nr. 59/2022 [Scham hütet die Tür zum Selbst] mit der Ethik der Umsorge
- Hospizarbeit und die Möglichkeit des Assistierten Suizids (Praxis Palliative Care Nr. 50/2021; Riedel, 2024, Menschsein im Sterben, Kap. 9.3)
- Anpassung der Hospizarbeit an die Veränderungen der Gesellschaft und der Versorgungsansprüche (Vgl. Beiträge in Praxis Palliative Care Nr. 52/2021 [Diätetik der Sorge]; Nr. 56/2022 [Ignorierte Trauer], Nr. 62/2024 [Entscheidung für den Frieden])
- Dimensionen palliativer Kommunikation wie Embodied Communication, Prätherapeutische Kontaktarbeit nach G. Prouty (Praxis Palliative Care (2021), 52, S. 12 f.), Resonanzsensibilisierung (Leidfaden (2025), 2, S. 87 – 89. NOVAcura (2025), 56(3)) durch Stille und im Schweigen (Praxis Palliative Care (2022), 54, S. 37 – 39)
- Die Führungsfrage in der Sterbebegleitung als Spiel von Lebensführung, Führung durch den Sterbenden und durch den Begleitenden (Menschsein im Sterben (2024)
Projekt: Das Menschenbild in der Hospizarbeit – Logotherapeutische Bestimmung der anthropologischen Grundbegriffe im Hospizdiskurs
Das gerade vorgelegte Buch „Menschsein im Sterben“ (Hogrefe-Verlag) greift mit den Mitteln der logotherapeutischen Anthropologie (Frankl: Leidender Mensch) die Menschenbildannahmen der Hospiz- und Palliativ Care auf. Grundlegende Begriffe werden im Kontext der Anthropologie mit Inhalt gefüllt. So entsteht eine „angewandte Anthropologie“ (Böschemeyer), die die Verständigung der Palliativen und hospizlichen Fachgruppen untereinander, das Verstehen der Sterbender und die dichte Kommunikation zwischen Pflegenden, Behandler:innen und den Sterbenden erleichtert.
Die Logotherapie in Anschluss an V. Frankl (1905 – 1997) zeichnet sich durch eine der psychotherapeutischen Praxis zugrundeliegende, entwickelte Anthropologie aus. Der Mensch als Persönlichkeit und Individuum wird in seiner intakten Lebensführung greifbar. Das logotherapeutische Tool ermöglicht die psychotherapeutische Arbeit mit den existenziellen Themen, wie sie Leid, Sterben und Tod darstellen.
Ziel: Forschungs- und Reflexionsform dienen der Grundlegung der Hospizwissenschaft. Deren Aufgabe kann die Begleitung der Praxis der Hospizarbeit mit wissenschaftlicher Forschung und Reflexion sein. Hospizwissenschaft ist ein essenzieller Beitrag zur Grundlegung und Qualitätssicherung der Hospizarbeit als System der Umsorge.